Bürgerhilfe

Das Angebot richtet sich primär an Senioren, Menschen mit Behinderung, asylsuchende Menschen und bedürftige Bürger in schwierigen Lebenssituationen außerhalb unserer Institution. Einmal wöchentlich findet eine begleitete Fahrt in das nahegelegen Vohenstrauß statt. Hierbei werden Hilfen beim Einkauf, bei Arztterminen, Ämtergängen und alltagsrelevanten Besorgungen gegen einen kleinen Unkostenbeitrag angeboten. Die Fahrten werden durch Bewohner des Reha-Zentrums und einem Mitarbeiter des Teams begleitet und unterstützt.

Wichtig ist uns in diesem Zusammenhang, dass die Bewohner des Reha- Zentrums einen Rollenwechsel vom hilflosen, hilfsbedürftigen und abhängigen Menschen zum aktiven Helfer bewusst vollziehen und ihre eigenen sozialen und praktischen Kompetenzen einbringen und wahrnehmen. Unsere Klienten beraten und unterstützen z.B. beim Einkauf oder helfen bei Kommunikationsproblemen. Dabei entstehen Gespräche und Beziehungen zu Mitbürgern und das eigene Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein wird gestärkt:

Externe Dienstleistungen

  • Handwerkliche Dienstleistungen
  • Schneeräumservice
  • Gartenpflege und Mäharbeiten
  • Hauswirtschaftliche Unterstützung und Wäscheservice
  • Individuelle Aufträge und Kundenwünsche nach Absprache
  • Grab- und Denkmalpflege

Dieses Angebot richtet sich vor allem an Senioren in der Gemeinde oder Menschen in schwierigen Lebenslagen. Einige unserer Kunden müssten ohne diese Unterstützung ihr gewohntes häusliches Umfeld verlassen. Bei der Auftragsannahme werden soziale Aspekte berücksichtigt, d.h. ob ein Kunde wirklich unsere Hilfe benötigt, steht hierbei im Vordergrund.

Jeder Bewohner unserer Einrichtung, der gerne eine externe Dienstleistung umsetzen möchte, kann seine vorhandenen beruflichen Erfahrungen oder Qualifikationen einbringen. Das Anforderungsprofil wird individuell an das bestehende Leistungsvermögen angepasst. Wir haben uns bewusst gegen gleichförmige und wiederkehrende Tätigkeiten wie Montagearbeiten im Haus entschieden, sondern möchten unseren Klienten ein geeignetes Expositionstraining anbieten.

Viele unserer Bewohner haben durch den langjährigen Suchtmittelmissbrauch Isolation und Ablehnung erfahren oder stehen ängstlich, misstrauisch und unsicher sozialen Kontakten gegenüber. Primär lebensbejahende Aspekte wie Partnerschaft, Beziehungen zu anderen Menschen, Familie, Freizeit und Beruf wurden durch das Suchtmittel, den Konsum und Suchtdruck überlagert oder zerstört.

Soziale Kontakte und Kompetenzen müssen wieder aufgebaut und neu eingeübt werden.

Besonders wichtig ist uns deshalb der 1:1 Kontakt des Bewohners zum jeweiligen Auftraggeber.

„Nicht die vom Reha- Zentrum kommen, sondern der Huber, der Sepp oder der Franz…“

Durch die Arbeit beim Dienstleistungskunden entstehen Kontakte und persönliche Beziehungen. Teilweise werden unsere Bewohner in die Rolle von „Landstreetworkern“ versetzt und hören sich auch die Sorgen und Nöte unserer Kunden an.

Ein wichtiger therapeutischer Aspekt ist, wie bereits beschrieben, der Rollenwechsel vom Hilfesuchenden hin zum Helfer, der durch seine Kompetenzen und sein Engagement überzeugt.

Gleichberechtigte Teilhabe, Akzeptanz und Toleranz benötigt aktives Handeln bei allen Beteiligten und muss manchmal mühsam erarbeitet werden.

Gegenseitige nachbarschaftliche Hilfe und Hilfsbereitschaft, ist vor allem in dörflich strukturierten Kommunen wie Waldthurn, ein traditionell hoch angesehenes Gut, wirkt Anonymität und Ignoranz entgegen und fördert die gegenseitige Wertschätzung. Wer aktiv und praktisch unterstützt erfährt in der Regel auch Unterstützung. Viele unsere Bewohner sind in der Marktgemeinde sehr bekannt, in das dörfliche Leben stark eingebunden und genießen durch ihre Aktivitäten ein hohes Ansehen.

Die bestehende Suchterkrankung oder psychische Einschränkung steht nicht im Vordergrund.

Zum Abschluss möchte ich einen Spruch zitieren, denn ich während meiner Tätigkeit in der nordöstlichen Oberpfalz öfter hörte:

„Red nird so vill, sundern doa lei wa wos“